Young Chefs
Nachgefragt!

Was bewegt junge Menschen

Kilian Weithaler
The Best Young Chef 2021
Ich habe meine Lehrzeit im Hotel Latscherhof begonnen und bis Ende 2021 im Hotel Lindenhof in Naturns gearbeitet. Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich mir eine Chance geboten, die ich nach langem Abwägen ergreifen möchte.
Die vergangenen Wochen und Monate waren für mich eine intensive Zeit der Vorbereitung und Planung. Am 10. März werden wir im Dorfzentrum von Kastelbell den Weinsalon Seeber eröffnen. Ich stelle mich der Herausforderung als Alleinkoch.
Aktuell beschäftigen mich folgende Fragen:
Ich habe mir das Ziel gesetzt, Teil einer lokalen Wertschöpfungskette zu sein. Die Zusammenarbeit mit Produzenten aus meiner unmittelbaren Umgebung wird hier eine zentrale Rolle bei der Beschaffung der zum Einsatz kommenden Lebensmittel sein. Ich strebe eine leichte, gesunde und abwechslungsreiche Speisekarte an.
Ich möchte als Bindeglied zwischen Bauern und Produzenten auf der einen Seite und meinen Gästen auf der anderen Seite agieren. Dabei möchte ich die Produkte meiner Partnerbetriebe so gut wie möglich in Szene setzen und dabei den Genuss immer in den Mittelpunkt stellen. Diese Gedanken und Vorgehensweisen sehe ich nicht als einen temporären Trend, sondern als alternativlose und willkommene Entwicklung. Ich freue mich auf eine spannende und herausfordernde Zeit.
Manuela Gamper
The Best Young Chef 2021
Bereits als kleines Mädchen habe ich meine Passion zum Kochen entdeckt. Ich liebte es, in der Küche zu stehen. Ich bin 21 Jahre jung, komme aus Schenna und bin im elterlichen Betrieb am Taserhof auf dem Schennaberg großgeworden.
Für meine schönen Lehrjahre bedanken möchte ich mich bei den Lehrpersonen der LBS Savoy und den Betrieben und den Küchenchefs, bei denen ich so viele schöne Erfahrungen sammeln durfte. Den größten Rückhalt und die meiste Motivation habe ich immer von meiner Familie bekommen, die immer hinter mir stand. Seit vergangenem Sommer bin ich nun zuhause tätig.
Um einen Ausgleich zu meinem Beruf zu finden, gehe ich gerne in die Natur, wandere in den Bergen, klettere oder fahre im Winter Ski. Dabei unterstütze ich gerne den Skiclub als Skilehrerin und begeistere so junge Kinder für den Skisport.
Aktuell beschäftigen mich folgende Fragen:
In der heutigen Zeit werden Produkte aus aller Welt ge- und verkauft. Allerdings beobachte ich, dass das Interesse an traditionellen, naturbelassenen und nachhaltigen Produkten in den vergangenen Jahren gestiegen ist. So finde ich, sollte man wieder mehr auf hauseigene Produkte zurückgreifen und die heimischen Bauern damit mehr unterstützen. Dabei können alte Traditionen sehr hilfreich sein.
Emil Hopfgartner
The Best Young Chef 2021
Ich habe schon sehr früh gewusst, dass ich als Koch arbeiten möchte, da ich schon immer gerne gekocht und verschiedene Gerichte für meine Familie zubereitet habe. In meinen ganz jungen Jahren habe ich in den Sommermonaten auf der Almhütte in der Küche mitgeholfen. Ohne Ausbildung, ohne Vorwissen.
In meinen drei Lehrjahren habe ich nach jedem Lehrjahr den Betrieb gewechselt. Somit konnte ich viel mehr Erfahrungen sammeln und viel, viel Neues lernen. Aktuell arbeite ich als Tournant.
Dies gefällt mir sehr gut, da ich so in allen Bereichen der Küche lernen kann. Und in Zukunft könnte ich mir gut vorstellen, im Ausland als Koch zu arbeiten.
Aktuell beschäftigen mich folgende Fragen:
Der professionelle Umgang mit Lebensmitteln. In der Küche habe ich die Erfahrung gemacht, wie viele Lebensmittel eigentlich nicht mehr verwendet werden. Obwohl man aus ihnen noch coole Speisen machen könnte. Im Amonti & Lunaris versuchen wir, so viel wie möglich zu verarbeiten.
Lockdowns, das Arbeiten mit Maske, Hygiene in der Gastronomie – all diese Themen waren bzw. sind eine große Herausforderung. Ich bin gespannt, wie sich die Lage entwickeln wird und ich hoffe natürlich, dass alles wieder gut wird.

Bezirke
Vinschgau in seiner ganzen VIELFALT

Der Tscharser Safran

SKV-Bezirksobmann-Stellvertreterin Heidi Altstätter hat sich auf den Weg gemacht. Und so ist es ihr gelungen, der Bäuerin und Safranpionierin Elisabeth Tappeiner bei einem Interview über die Schulter zu blicken und interessante Informationen und Philosophien zu erfahren.
Die Bäuerin Elisabeth Tappeiner ist 1983 geboren und Landwirtin aus Leidenschaft in Tschars im Vinschgau. 2017 hat sie den elterlichen Hof gemeinsam mit ihrem Mann Peter übernommen. Ihre Philosophie am Kathreingut Hof: umweltbewusst handeln, Vielfalt im Anbau fördern, weg von der Monokultur hin zur Vielfalt der Natur. Aktuell baut sie in ihrem Betrieb noch größtenteils Obst, vor allem Äpfel, an. Dies soll sich jedoch Schritt für Schritt ändern. Seit 2021 wird auch Bio-Gemüse angebaut. Ihr Spezialgebiet ist jedoch der Anbau von Safran. Die Idee zum Safran-Anbau hatte die in der Zwischenzeit verstorbene Mutter von Elisabeth bereits vor 15 Jahren. Da Elisabeth Tappeiner von Natur aus sehr offen ist für Neues und Herausforderungen liebt, setzte sie diese Idee in die Tat um.
Elisabeth Tappeiner – FOTO: Elisabeth Tappeiner
Die Vinschger Safranpionierin begann in den vergangenen Jahren auf 300 Quadratmetern Fläche aus 2.600 Knollen Safran anzubauen und zu ernten. Die Blüten müssen bereits am frühen Morgen in reiner Handarbeit geerntet und die Safranfäden sorgfältig gezogen werden. In weiterer Folge werden diese drei Tage lang luftgetrocknet. Und dann luftdicht und dunkel gelagert. Die erste Ernte ergab aus 2.600 Knollen sechs Gramm reinen Safran. Also wahrlich ein ungemeiner Anspruch. Aktuell ist es nun das Ziel, den Anbau und die Produktion zu erweitern und die Zusammenarbeit mit naheliegenden Gastbetrieben anzustreben. Der größte bisherige Erfolg war, dass die Nachfrage höher war als der Ertrag.
Elisabeth und ihr Mann arbeiten voll motiviert auf ein vielfältiges Angebot hin und möchten gleichzeitig durch den umweltbewussten Anbau der Natur am Kartheingut Hof etwas zurückgeben.
Weitere Infos: www.kartheingut.it
Heidi Altstätter
SKV-Bezirksobmann-Stellvertreterin
Vinschgau