Young Chefs
Erasmusprojekt EU-Kochausbildung

Erkenntnisse aus EU-Studie

Im Rahmen eines EU-Projekts ist die Kochausbildung in Europa analysiert worden. Das Thema Kochausbildung beschäftigt die Gastgewerbebranche in vielen europäischen Ländern. Wie unterschiedlich Berufspraxis und Theorieunterricht sein können, zeigt sich oft schon in einer einzigen Region oder innerhalb einer Stadt. Wie groß die Unterschiede – und Gemeinsamkeiten – innerhalb Europas tatsächlich sind, das wollten die Koch-G5-Länder genauer wissen und starteten 2021 ein Projekt im Rahmen des EU-Programms Erasmus+.
Ausbildungswege, Erfahrungen und Erwartungen von jungen Köchinnen und Köchen: Diese Themen standen im Fokus einer Masterstudie mit dem Titel „Evaluierung der Ausbildung von Köch*innen“. Autorin ist MA Elisabeth Gruber aus Österreich. Sie hat diese Masterstudie mit Schwerpunkt „Nachhaltigkeitsmanagement in Gesundheit und Ernährung“ betreut und hierbei die EU-Kochausbildung in den Mittelpunkt gestellt. Die Forschungsfrage, die bearbeitet wurde, lautete: Wie bewerten Köch*innen die Qualität ihrer Ausbildung und welche konkreten Änderungen zur Verbesserung ihrer beruflichen Bildung geben sie an?
Erkenntnisse aus der Studie
„Im Allgemeinen wird die Ausbildung als zufriedenstellend bewertet, obwohl es länderspezifische Unterschiede gibt“, fasst die Autorin ihre Ergebnisse zusammen. „Die Bereitschaft der Jungköch*innen zur Weiterentwicklung und zum Karriereaufstieg ist hoch. In den Kompetenzbereichen der Kalkulation, der Ernährungswissenschaft, der Diätetik, der Verarbeitung von Fleisch, Geflügel und Wild sowie der Modernität und Kreativität in der Speisen- und Menügestaltung gibt es Aufholpotenziale.“
Sämtliche Ergebnisse können in den Koch-G5-Ländern, und damit auch in Südtirol, zur Anpassung der Lehrstoffverteilungspläne und für weitere Studien verwendet werden.
Dazu Koch-G5-Präsident Mike P. Pansi: „Uns verbindet die Leidenschaft für das Kochen und vor dem Hintergrund eines europaweiten Fachkräftemangels zugleich die Sorge um den Kochberuf. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluierung helfen uns dabei, voneinander zu lernen und die Ausbildung in unseren Ländern jeweils gut aufzustellen.“
Über Erasmus+
Erasmus+ ist ein Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. In Erasmus+ werden die bisherigen EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengefasst. Das auf sieben Jahre ausgelegte Programm hat mitgeholfen, Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit zu optimieren und die Modernisierung der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie der Kinder- und Jugendhilfe voranzubringen. Das Folgeprogramm Erasmus+ 2021–2027 ist mit 1. Januar 2021 gestartet. 
Wer ist Koch G5? Das EU-Network
Diese Kochverbände bilden die Koch G5: Südtiroler Köcheverband SKV, Verband der Köche Deutschlands, Verband der Köche Österreichs, Schweizer Kochverband, und Vatel Club Luxemburg. Gemeinsam werden 35.000 Profiköchinnen und -köche erreicht.
Koch G5. Reiner Münnich
SKV-Auslandsdelegierter

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Erasmusprojekt

Kochausbildung in der EU

Die Studie enthält zum einen wissenschaftliche Hintergründe, angefangen von der Entwicklung des dualen Systems über die einzelnen Bildungssysteme der Projektländer und die länderspezifischen Ausbildungswege bis hin zu den unterschiedlichen Kompetenzbereichen, und zum anderen die Ergebnisse einer Befragung in Europa. Mehr als 160 Köchinnen und Köche im Alter von 16 bis 25 Jahren haben an der Online-Befragung in den Koch-G5-Ländern teilgenommen. Unter dem Blickwinkel der Zufriedenheit, der Fachkompetenzen und der beruflichen Situation hat die Verfasserin insgesamt fünf Hypothesen aufgestellt und dazu Erhebungen durchgeführt:
Hypothese I:
Die allgemeine Zufriedenheit mit der Ausbildung
Hypothese II:
Die fachliche Kompetenz „Kalkulation durchführen“
Hypothese III:
Der ernährungswissenschaftliche Aspekt beim Zusammenstellen und Planen von Speisenfolgen
Hypothese IV:
Die fachlichen Anforderungen zur Lebensmittelverarbeitung und Speisenausgabe
Hypothese V:
Die Jungköch*innen streben nach einem beruflichen Aufstieg
Die Studie zum Download
skv.org/members/login-mitglieder/