Young Chefs
Landeshauptmann und SKV zeichnen die besten Kochlehrlinge 2020 aus

Auszeichnung The Best Young Chefs 2020 from South Tyrol

Nachdem Corona die Auszeichnung der besten Kochlehrlinge 2020 mehrmals verhindert hatte, hat es nun nach mehreren Versuchen endlich geklappt. Im Rahmen einer feierlichen Ehrung in der Südtirol Lounge der Messe Bozen konnte diese wichtige Ehrung und Auszeichnung der besten Kochlehrlinge durch Landeshauptmann Arno Kompatscher und den SKV – in der nun 27. Auflage seit 1994 – in einem besonders schönen Rahmen im Beisein der Eltern und engsten Freude erfolgen.
v.l.n.r. SKV-Präsident Reinhard Steger, Josef Plangger, Matthias Stricker, Adrian Messmer, Manuel Steiner, Manuel Theiner, Simon Wellenzohn und Landeshauptmann Arno Kompatscher. Im Hintergrund SKV-Geschäftsführer Reiner Münnich.
Nicht mit dabei sein konnte Tobias Seeber, Lehrbetrieb Meggima am See in Mühlwald.
SKV-Präsident Reinhard Steger hob hervor, dass der Südtiroler Köcheverband SKV mit der Auszeichnung der besten Kochlehrlinge einmal mehr ganz besondere Leistungen von jungen Menschen und stellvertretend die Qualität und Bedeutung der Lehrlingsausbildung in Südtirol hervorheben und der breiten Öffentlichkeit sichtbar machen möchte. Denn um im Beruf wirklich Fuß zu fassen, sei es entscheidend, dass das Metier fundiert und mit hoher Qualität erlernt werde. Ein besonderer Dank gehe hierbei an die Küchenchefs und Lehrkräfte an den Schulen und die gastgewerblichen Unternehmer:innen, die Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und junge Menschen in dieser so wichtigen Phase des Berufslebens gemeinsam mit den Eltern begleiten.
Landeshauptmann Arno Kompatscher bedankte sich beim SKV für die vorbildhafte Initiative, den jahrzehntelangen Einsatz für eine vorzügliche Ausbildung in den gastgewerblichen Schulen und Betrieben und gratulierte den Preisträgern zu ihren Prüfungsergebnissen. Er sprach den Eltern, den Ausbildern und den Betrieben stellvertretend ein Kompliment für ihren Einsatz und die Unterstützung der jungen Menschen aus. Der Landeshauptmann hob hervor, dass besondere Leistungen immer auf mehreren Faktoren beruhen, die Eltern eine ganz wichtige Funktion in der Erziehung einnehmen, die Preisträger eine hohe Motivation und Begeisterungsfähigkeit mitbringen. Der Landeshauptmann sprach den Wunsch aus, dass die Preisträger mit ihrem Können viele Einheimische und Feriengäste beim Essen und Genießen glücklich machen, ja begeistern. Und so einen ganz wichtigen Beitrag zum Erfolg von Südtirol beisteuern.
Die Preisträger 2020
Adrian Messmer, aus Meran; Lehrbetrieb Fünf-Sterne-Hotel Mignon in Meran;
Josef Plangger, aus St. Martin in Passeier; Lehrbetrieb Fünf-Sterne-Hotel Quellenhof Luxury Ressort in Passeier;
Manuel Steiner, aus Völs am Schlern; Lehrbetrieb Drei-Sterne-Hotel Waldsee in Völs am Schlern;
Matthias Stricker, aus Franzensfeste; Lehrbetrieb Fünf-Sterne-Hotel My Arbor in Brixen;
Manuel Theiner, aus Mals; Lehrbetrieb Vier-Sterne-Alpin & Relax Hotel Das Gerstl in Mals;
Simon Wellenzohn, aus Laas; Lehrbetrieb Vier-Sterne-Superior Hotel Sonnbichl in Dorf Tirol.
Die Preise
Die edlen Obelisken mit dem persönlichen Namen als Auszeichnungssymbol
Die The-Best-Young-Chefs-Kochjacken als berufliches und sichtbares Symbol für die Preisträger
Hansi – das SKV-Maskottchen
Die SKV-Mitgliedschaft 2021
Das Buch von Andreas Hellrigl, dem Pionier der Südtiroler Gastronomie
Die Redaktion rs

Bezirke
Nathalie Trafoier

Vinschger Vielfalt

Wirtschaften mit der Natur und Nachhaltigkeit sind für uns nicht so dahingesprochene Worte, sondern das war und ist die Philosophie seit unseren Anfängen in den 80er-Jahren, hier im Familienbetrieb Kuppelrain im Vinschgau.
Nathalie Trafoier
Nun schon seit über 34 Jahren, in denen wir als Familie unseren Gastbetrieb führen, stand für unsere Eltern fest, dass wir mit der Natur und nicht gegen die Natur arbeiten werden. Mein Vater war damals einer der ersten Köche der mit essbaren Blumen in der Küche gearbeitet hat.
Zuerst war es die Notwendigkeit im Garten unserer Großeltern zu ernten und die Freude und Wertschätzung, die Obst – und Gemüsesorten des Tales zu würdigen.
Der Faktor Geld spielte auch eine Rolle, da das, was man selbst produzierte, nicht so viel kostete wie gekaufte Produkte. Zugleich hatte man eine super Qualität, wusste, wie das Gemüse produziert worden war und hatte besondere Sorten, welche man im Handel gar nicht erwerben konnte. Nur so hatten meine Eltern mit einem Gourmetlokal im ländlichen Raum 1987 eine Chance, wirtschaftlich zu überleben. Chilometro zero war damals für die meisten Menschen etwas Altmodisches. Es mussten schon internationale Produkte und Zutaten aus fernen Ländern sein.
Schon als Kinder bekamen wir mit, wie wichtig für unsere Eltern die Regionalität ist. Meine Mutter erzählte mir immer wieder, wie so mancher Food-Journalist sich die Freiheit herausnahm zu bemängeln, dass auf unserer Weinkarte die Internationalität fehlt. Sie bevorzugte schon immer die Vinschger und Südtiroler Weine und besondere Weine aus den restlichen italienischen Regionen. Als kleines Kind ging ich wieder einmal zu meiner Mama in den Keller und sah wie schön, bunt und farbenfroh unsere Vorratskammer war. Ich rief: „Mama, da ist ja der Sommer!“
Außerdem legten unsere Eltern größten Wert darauf, die Weine unmittelbar aus den Kartonen auszupacken und in Holzkisten zu lagern. So bekamen und bekommen die Winzer zeitnah die sauberen Kartons wieder zurück. Es wird Verpackungsmaterial gespart und wir haben weniger Kartons zu entsorgen. Unsere Küchenabfälle bekamen früher immer die Schweine unseres Großvaters. Heute haben wir selbst unsere glücklichen Gartenhühner, die für unsere Küche und meine Patisserie die Eier liefern dürfen und so lange leben dürfen, wie sie selbst wollen.
Unsere Gäste freuen sich immer riesig, wenn sie zum Frühstück diese besonderen Eier serviert bekommen. Die Eier unserer glücklichen Hühner strahlen von Natur aus in türkisen, grünen, weißen, braunen und leicht rötlichen Farben. Mittlerweile haben wir zusätzlich zu den Hühnern auch Wachteln bekommen und können auch deren Eier in unserer Küche verwenden.
Heute haben wir zudem ein altes Bauernhaus und eine Streuobstwiese mit alten Vinschger Sorten wie Palabirne, Vinschger Marille, Bergpflaume, Nespele, Birnenquitten u.v.m. In unserem Bauerngarten wachsen Gartenkräuter, Wildkräuter und essbare Blüten. Der Garten wird von uns liebevoll gepflegt. In meiner knappen Freizeit probiere ich neue Obst- und Gemüsesorten und ziehe meine eigenen Jungpflänzchen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie aus Samenkörnern bis in den Herbst so stattliche Pflanzen herangewachsen können. Wir arbeiten schon langjährig mit dem biologischen Gartenbau in Latsch zusammen. Dort werden für uns verschiedene Mikrogreens, feinste Blattsalate und Kressesorten angebaut. Und wenn wir in der Natur unterwegs sind, dann sammle ich mit großer Freude Wildkräuter, diverse Harze und viele andere Besonderheiten. In diesem Herbst beginne ich die Ausbildung zur „Kräuterexpertin“, also werde ich wohl eine Vinschger Kräuterhexe.
Ich liebe es, in meiner Patisserie heimische Produkte zu veredeln und z.B. Holunderblüten, Brennnessel, Melissen oder Minzen einzusetzen. Diese Art zu kochen, vermittelt mir wahre Freude, große Motivation eine tiefe Wertschätzung für die Natur.
Für den SKV-Bezirk Vinschgau
Nathalie Trafoier