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Christine Lasta

Moderatorin der 50. Generalversammlung

Christine Lasta - FOTO: Homepage von Christine Lasta
Christine Lasta wird die 50. Generalversammlung des SKV moderieren. Der persönliche Steckbrief der Moderatorin: 1977 geboren, 1,63 cm groß, Wohnort Bruneck, Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch, spielt Musik am Klavier und auf der Gitarre. Mit großer Passion Schauspielerin, Radiosprecherin und Moderatorin sowie künstlerische Leiterin des Stadttheaters Bruneck. Ihre Hobbys sind Kochen, Skifahren, Langlaufen, Schwimmen, Reiten und Wandern.
Die Redaktion rs

Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Die Wilde Möhre
Möhren, Karotten, Gelbe Rüben oder schlichtweg nur Rüben – die kennt schon jedes Kind. Das mit Abstand meistgegessene Wurzelgemüse ist in der Küche nahezu universell einsetzbar, dabei mild und süßlich im Geschmack. Mag doch jeder. Wo aber liegt eigentlich der Ursprung dieser Alltagswurzeln? Jedes Kulturgemüse hat doch wilde Vorfahren. Ja, natürlich gehen auch die Möhren auf Urahnen aus freier Natur zurück. Einer davon ist die Wilde Möhre (Daucus carota), italienisch Carota selvatica, ladinisch carota oder re ghel.
Vielfalt der Möhren
Karotten gibt es heute vorwiegend in knalligem Orange. Darüber hinaus bietet der Markt auch cremefarbene, gelbe, rötliche wie dunkel violette Möhrensorten an. Die ursprüngliche Farbe der Möhrenwurzel ist jedoch Weiß. Seit der Steinzeit werden die langgestreckten, unterirdischen Speicherorgane vom Menschen genutzt, in der Antike schätzte man die Pflanzen nicht nur als schmackhafte Nahrung, sondern auch wegen ihrer Heilkraft.
Bis ins Mittelalter waren Möhren nur als weiße Wurzeln bekannt: Jedoch haben die Bauern bald darauf geachtet, farblich abweichende Wurzeln – solche traten immer mal spontan durch Mutationen auf – zu bevorzugen. So konnten sie diese Möhren auslesen und von den wilden am Wegrand, auf der Wiese gut unterscheiden. Weiße Kultursorten sind heute eher selten auf dem Markt, sie werden hauptsächlich für Babykost, Futter oder Industriezwecke genutzt. Schade, denn weiße Karotten schmecken sehr mild und angenehm.
Intensive Wildkarotte
Ganz im Gegensatz zu den oft sehr milden, süßlichen Sorten sind die Wurzeln der Wilden Möhre hocharomatisch und kräftig würzig. Sie sind zwar nicht reich an Carotin, das den Kulturmöhren eingezüchtet wurde und sie orange färbt, aber dafür angefüllt mit Mineralstoffen und Vitaminen sowie ätherischen Ölen. Um eine vergleichbare Würzkraft wie mit Kulturmöhren zu erzielen, braucht man von wilden Möhrenwurzeln nur einen Bruchteil – eine Wurzel reicht für einen Topf Brühe oft schon aus.
Wundervolle Blüten- und
exklusive Blattkost
Wurzelernte ist bei der Wilden Möhre mühsam und nicht ergiebig, aber man kann von ihr doch viel mehr nutzen. In der Wildkräuterküche sehr beliebt sind die herrlichen Blüten, die wie aufgespannte Schirme aus weißer Klöppelspitze wirken. Mittig ziert sie oft eine rote bis schwarze „Mohrenblüte“. Die Dolden können roh, gebraten oder frittiert, in Ausbackteig gehüllt zubereitet werden. Als stimmige Ergänzung zu kultivierten Karotten oder überraschende Ergänzung zu anderen Gerichten. Die filigran gestalteten Blätter der Wilden Möhre lassen sich gehackt über Gemüse, Suppen und Salate streuen, in Saucen einsetzen, zu Pestos und Pasten verarbeiten. Und erst die jungen Früchte: sie verfügen über ein überraschend intensives Aroma, das sich gut in einem Salz einfangen lässt oder, oder, oder. Volle Möhre!
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
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