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Love story Gutes Fleisch

Bei meiner Ehre

Jeden Montag, noch bevor es draußen hell wird, herrscht in der kleinen Metzgerei von Stefan Schlüchter Betrieb. Drinnen brennt das Licht. Schlüchter und seine langjährigen Mitarbeiter arbeiten ruhig und konzentriert. Es fällt kein lautes Wort. Niemand hetzt. Wenn am Montagmorgen in Dürrenroth geschlachtet wird, ist das professionelle und routinierte Arbeit.
Metzgermeister Stefan Schlüchter
Beziehungen und Respekt
Seit zehn Jahren führt Stefan Schlüchter seine eigene Metzgerei im bernischen Dürrenroth. Im Umkreis von 20 Kilometern ist er noch der einzige Metzger, der selber schlachtet. Dies tut er vor allem für den Eigengebrauch. Abgesehen vom Geflügel stammt alles, was er verarbeitet und verkauft, aus eigener Schlachtung. Die Tiere – Schweine, Rinder und ab und zu ein Kalb – bezieht Schlüchter von einigen wenigen Bauern aus nächster Umgebung. Mit allen arbeitet er seit Jahren zusammen. „Fleischqualität beginnt bereits bei den Beziehungen zu den Bauern, die mir die Tiere liefern. Meine Bauern wissen genau, welchen Ausmastgrad die Tiere für mich haben müssen. Zudem fährt keiner der Bauern länger als eine halbe Stunde, bis er mit den Tieren hier ist. Das ist eine Frage des Respekts vor dem Tier“, erklärt der Metzger- meister, „aber auch eine Frage der Fleisch- qualität.“
Professionalität und Leidenschaft
Und dann erklärt Schlüchter anschaulich, was passiert, wenn ein Tier erschöpft vom Transport in der Metzgerei ankommt oder vor Ort gestresst wird.
„Bei erschöpften Tieren sinkt der pH-Wert im Muskelfleisch nach dem Schlachten nicht weit genug. Hetzen wir ein Tier kurz vor dem Schlachten, sinkt der pH-Wert hingegen viel zu schnell. Beides ist sehr schlecht für die Fleischqualität.“ Man setzt beim Schlachtprozess also alles daran, die Tiere so wenig wie möglich zu stressen. So gibt es in der kleinen Metzgerei von Stefan Schlüchter zum Beispiel keine baulichen Hürden für die Tiere. Die Bauern bringen ihre Tiere immer persönlich und das Fleischfachpersonal wird alle zwei Jahre im Umgang mit Tieren geschult. Wenn man Metzgermeister Stefan Schlüchter zuhört, ahnt man: Professionalität, aber auch Leidenschaft für das Handwerk sind Grundvoraussetzungen für gute Fleischqualität.
Erfahrung und Fingerspitzengefühl
Auch in den Schritten, die nach dem eigentlichen Schlachtvorgang folgen, sind flinke Hände, Wissen und Erfahrung gefragt. Sei es beim hygienischen und speditiven Arbeiten nach dem Ablassen des Blutes oder beim fachgerechten Herunterkühlen des Schlachtkörpers. «Gerade das Herunterkühlen hat auch noch einmal einen wesentlichen Einfluss auf die Zartheit des Fleisches. Kühlt der Schlachtkörper zu schnell ab, lösen sich die Muskeln nach der Totenstarre nicht wieder und zähes Fleisch ist programmiert», erklärt Schlüchter diesen Zusammenhang.
Berufsstolz
Die Zartheit ist bei den meisten Konsumentinnen und Konsumenten das Hauptkriterium für Fleischqualität. Für Fachleute wie Schlüchter ist es nur eines von vielen. «Bei der Weiterverarbeitung des Fleisches zu Würsten und Charcuterie zählen auch gute Rezepturen, hochwertige Zutaten und Konstanz. Schließlich ist alles, was wir tun, darauf ausgerichtet, unserer Kundschaft beste Fleischqualität zu bieten.» Und dafür steht Stefan Schlüchter persönlich ein.
Täglich arbeitet er in seiner Metzgerei auch im Verkauf. Denn er ist überzeugt: „Eine gute Beratung trägt auch zur Fleischqualität bei.“
Quelle:
Messer & Gabel
Proolyconsult AG Bern

Thema
Interview mit Alexander Scherlin

Lovestory kochen

Die Redaktion hat zum Thema mit Alexander Scherlin, einem jungen, sehr engagieren Grödner Koch, ein Kurzinterview geführt. Höchst stimmig und interessant war hier die Erkenntnis, dass Alexander das Kochen als eine kulinarische Lovestory bezeichnet, die ihn persönlich ungemein motiviert.
Alexander Scherlin
Jahrgang?
1998
Ihr Lebensmotto?
Essen ist ein Bedürfnis, Genießen ist eine Kunst.
Glück ist für Sie?
Gesund zu sein und meinen Beruf ausüben zu können.
Aufgewachsen in?
St.Ulrich/Gröden
Wo haben Sie die Kochlehre gemacht?
Im Hotel Genziana in St. Ulrich bei Küchenchef Reinhold Unterfrauner.
Der prägendste Moment in der Berufsschule?
Das Kennenlernen von meinen Fachlehrer, KM Martin Lercher. Er hat mich immer gefördert und zu den richtigen Chefs gebracht. Herzlichen Dank auf diesem Weg an Herrn Lercher!
Was war das Schlüsselerlebnis, das Sie veranlasst hat, Koch zu werden?
In verschiedenen Michelin-Sterne-Restaurants arbeiten zu können.
Einige wichtige berufliche Stationen bisher?
Kulm Hotel 5*S, St. Moritz
Bad Schörgau bei Egon Heiss, Ein Michelin-Stern
Landhaus Bacher, bei Thomas Dorfer Zwei Michelin-Sterne
Derzeitiger Arbeitsplatz & Position im Betrieb?
Chef de Cuisine im Hotel Jägerheim/Wolkenstein
Was ist wichtig für den Kochberuf?
Eine gute Ausbildung zu haben und sein Handwerk bei den richtigen Chefs zu verfeinern.
Das berufliche Ziel für die Zukunft?
Meinen eigenen Betrieb führen zu können!
Was fällt Ihnen beim Begriff Südtirol ein?
Besonders schöne Landschaften, gutes Essen, eine ganz besondere Gastfreundschaft.
Das Redaktionsteam rs