Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Schneeball
Schneeball? Sofort drängen sich winterliche Bilder und Gefühle auf. Weiß und eisig. Ich spreche hier aber von einem wenig beachteten Strauch, der einen Namen trägt, der ihm eigentlich gar nicht gerecht wird – Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus).
Rote Glasperlen im Schneeweiß der Berge
Bis tief in den Winter trägt der Strauch seine Früchte. Erst in der allerhöchsten Not verschwinden sie in hungrigen Schnäbeln. Vögel lassen sich wohl vom unangenehmen Geruch und bitteren Geschmack der rohen Steinfrüchte abschrecken wie auch wir. Die auch als Hundskirschen, Teufelsbirnen, Scheiß- oder Schweißbeeren bezeichneten Früchte riechen wirklich nicht verlockend. Aber mit dem richtigen Trick werden sie durchaus zu außergewöhnlichen Köstlichkeiten.
Ähnlich dem Holunder
Roh gelten die Früchte als ungenießbar, können bei empfindlichen Menschen oder übermäßigem Verzehr zu Übelkeit, Brechreiz und Durchfall führen. Vergiftungen sind in den letzten 100 Jahren nie bekannt geworden. Wie Holunderbeeren, die frisch vom Strauch unverträglich sind, werden auch Schneeballfrüchte durch Verarbeitung, insbesondere durch Kochen, gut bekömmlich – und wohlschmeckend.
Heimische Cranberry
Je reifer die Früchte werden, desto weniger spürt man die unangenehmen Seiten, dafür werden Fruchtzucker deutlicher spürbar. Gut beraten ist also der Wildfrüchtekoch, der sich in Geduld übt und erst im Hoch- oder Spätwinter erntet. Die englische Bezeichnung European Cranberrybush beschreibt den Gewöhnlichen Schneeball dann sehr gut. Die Früchte erinnern tatsächlich an die amerikanischen Kranichbeeren. Mit sanftem, ausgedehntem Köcheln bekommt man ein leuchtend gefärbtes Gelee (Früchte dafür am besten dampfentsaften) oder eine dunkelrote Marmelade (Früchte zusammen mit Äpfeln, Birnen, Trauben, Beeren, Banane mischen).
Kalinka, Kalinka….
Von Polen über die Ukraine bis Russland werden Schneeball- oder Kalinkenbeeren als Saft, Mus, Gelee, Marmelade, getrocknet in Backwerk, in Müsli oder zum Knabbern sehr geschätzt. Dank ihres Reichtums an Vitalstoffen gelten sie dort als Superfood. Auch in der Türkei verwendet man die Früchte zur Zubereitung von Girabolu, Kirabolu, Geleboru, Gilabada, Gildar oder Giligili. Das Getränk aus zunächst in Salzlake eingelegten, dann gepressten und gesüßten Früchten soll neueren Untersuchungen zufolge eine antioxidative, antibiotische und krebshemmende Wirkung zeigen.
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de

Young Chefs
Landesberufsfachschule Emma Hellenstainer, Brixen

Diplomverleihung an der Hellenstainer

Im November lud die Brixner Landesberufsschule Emma Hellenstainer die Absolventen*innen der verschiedenen Bereiche zur feierlichen Verleihung der Abschlussdiplome ein. Um diesen wichtigen Moment so festlich wie möglich zu gestalten, wurden heuer erstmals zwei Termine organisiert: Am 12. November wurden die Absolventen*innen der dualen Ausbildung für ihre Leistungen gewürdigt. Zwei Wochen später waren die Absolventen*innen der Berufsfachschulen an der Reihe.
Ein Absolvent im Bereich Küche mit Kochfachlehrer KM Martin Lercher (r.) und Landtagsabgeordneter Helmuth Tauber (Bildmitte)
Nach einer schwungvollen Eröffnung durch das Ensemble Saxplus begrüßte die Direktorin Brigitte Gasser Da Rui die zahlreich erschienenen Gäste – neben den ehemaligen Hellenstainer-Schüler*innen waren auch Eltern, Vertreter*innen der Berufsverbände und Arbeitgeber*innen anwesend. „Wenn ich so in die Reihen schaue, erinnere ich mich an die Entwicklung, die ihr durchgemacht habt. Aus teils rebellischen Jugendlichen sind tolle junge Männer und Frauen geworden, und wir sind stolz, dass etwas aus euch geworden ist.“ Die Direktorin gratulierte den Jugendlichen zum erfolgreichen Abschluss. „Neben der erworbenen Fachkompetenz zeichnet ihr euch durch Teamfähigkeit, Sozialkompetenz und Bodenständigkeit aus. Ihr habt gezeigt, dass ihr Biss habt.“ Auch Cäcilia Baumgartner vom Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung sowie Vertretungen der Berufsverbände richteten einige Worte an die Absolventen*innen.
Qualifizierte Arbeitskräfte werden in allen Bereichen des Gast- und Nahrungsmittelgewerbes dringend gesucht – egal, ob die Ausbildung in der Bäckerei, Konditorei, Metzgerei, in der Küche oder im Service absolviert worden ist. Die Berufe, für die sich die Jugendlichen entschieden haben, sind absolut krisensicher und gefragt.
Die durchwegs feierliche Stimmung war auch während der offiziellen Verleihung der Diplome spürbar. Diese nahm die Direktorin, unterstützt von den Fachlehrpersonen sowie den Vertretungen der jeweiligen Berufsverbände, vor. Der Meilenstein der ersten beruflichen Qualifikation ist geschafft. Darauf und auf weiterhin viel Motivation für den gewählten Beruf wurde dann beim informellen Teil der Feier gemeinsam angestoßen.
LBS Emma Hellenstainer/sd