Aktuell

30 Jahre Küchenmeister in Südtirol

Ein ständiger Neustart
KM Helmut Bachmann
Wie einem gut funktionierenden Betrieb, der sich ständig neuen Anforderungen stellen muss, so in etwa geht es uns als Prüfungskommission und Kursorganisatoren, wenn wir den Ausbildungslehrgang für angehende Küchenmeister planen.
So schnell die Zeit vergeht, so schnell verändern sich die Anforderungen an einen Koch oder an eine Köchin. Eines ist aber immer gleichgeblieben: Wenn der Gast das Restaurant verlässt, muss er eine Verbesserung wahrnehmen. Wenn er hingegen feststellt: „Es war gut wie immer“, dann ist man bereits stehen geblieben, es hat keine Erneuerung stattgefunden, und der Gast wird sich früher oder später ein neues Restaurant suchen.
So ist es auch in der Küchenmeisterausbildung. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem Erneuerungen in vielen Bereichen unumgänglich sind.
Das Niveau in Südtirols Gastronomie ist schon fast astronomisch. So viele 5-Sterne-Hotels und Gourmetrestaurants gab es noch nie, zudem isst man fast in jedem Gasthaus außergewöhnlich gut.
Die Technik des Kochens und die Ausstattung der Küchen haben sich auch in Südtirol in den vergangenen 30 Jahren enorm verändert. Dank der vielen Köche und Köchinnen, die ihr Wissen und Können mitunter auch im Ausland erweitert und vertieft haben, und somit viel Neues in die Küche Südtirols gebracht haben. Aber auch die Berufs- und Hotelfachschulen haben ständig an ihren Lehrplänen gearbeitet und sich immer an der internationalen Gastronomie orientiert. Zudem sind viele neue Lehrgänge und Weiterbildungsveranstaltungen ins Leben gerufen worden.
Was die Ausbildungsstätte für den Küchenmeister angeht, ist sie wohl auf dem neusten Stand, allerdings ist die Erneuerung da nicht so rasant, wie es in den Hotel- und Gastronomiebetrieben vor Ort der Fall ist, wo Strukturen nach fünf bis zehn Jahren total erneuert werden.
Vielleicht gelingt es mit dem geplanten Zubau an der LBS Emma Hellenstainer in Brixen, dass die „Küchenmeisterschule“ in Südtirol als ständige Einrichtung Fuß fasst.
In der Planung sind alle Voraussetzungen geschaffen worden, das so etwas gelingen könnte. Zudem gibt es motivierte Lehrer, die Verantwortung übernehmen und daran arbeiten möchten.
Für mich muss das in naher Zukunft eine kontinuierliche Einrichtung werden, damit nicht immer aufs Neue improvisiert wird und Kompromisse gemacht werden auf Kosten der interessierten, wissbegierigen jungen Köche und Köchinnen, die sich weiterbilden möchten.
Für ein Tourismusland wie Südtirol mit einem so hohen Anspruch an Qualität in der Gastronomie ist diese wichtige Qualifikation der Führungskräfte in diesem Bereich wichtiger denn je. Ich denke, es ist höchste Zeit hier zu handeln.
Die neue Küchenmeisterkommission hat bereits wieder den Ausbildungsplan angepasst, viele interessante Referenten aus der Wirtschaft und Schule eingeladen, um den Kurs auf höchstem Niveau so spannend wie möglich zu gestalten.
Zudem wurden fachliche Standards festgelegt, welche ein Anwärter auf den Kurs neben den gesetzlichen Voraussetzungen mitbringen sollte, damit eine wirkliche Weiterbildung stattfinden kann.
Ich wünsche mir, dass der Küchenmeisterkurs weiterhin Motivation ist zum ständigen Lernen in diesem spannenden Beruf.
KM Helmut Bachmann/sd

Aktuell

Südtiroler Meisterbund

Vize-Obermeister KM Andreas Köhne hat das Wort
Vize-Obermeister KM Andreas Köhne
Der Südtiroler Meisterbund hat vor kurzem seinen Meisterrat neu gewählt. Dort wurde ich zum Vize- Obermeister ernannt, um in meiner zweiten Amtszeit vor allem die Belange der/s Südtiroler Küchenmeisterin/s vermehrt zu stärken und das Ansehen und die Wichtigkeit in der Öffentlichkeit zu fördern. Was macht der Meisterbund zukünftig? Wir haben uns im Juli zu einer Klausurtagung getroffen, um die Ziele für die nächsten vier Jahre festzulegen. Unser neuer Obermeister, Peter Mayrl, hat mit sehr guten Ideen und voller Tatendrang den ganzen Meisterrat in die Verantwortung genommen, nach dem Motto „gemeinsam schaffen wir viel“ und wir alle ziehen an einem Strang.
Der Südtiroler Meisterbund zählt mittlerweile über 500 Mitglieder und setzt sich seit seiner Gründung für die Interessenvertretung der Meisterinnen und Meister in Südtirol ein. Wir sind mit dem Ziel gestartet, die Sichtbarkeit der Meister zu erhöhen, die Wertschätzung und Anerkennung für diesen Ausbildungsweg zu steigern und junge Menschen für eine Meisterausbildung zu begeistern.
Im Bereich Gastronomie sind wir noch in der Aufbauphase. Der Bekanntheitsgrad des Meisterbundes ist noch ausbaufähig. Bei der Klausurtagung haben wir in den verschiedenen Bereichen wie Sichtbarkeit, Kommunikation, Ausbildung, Zusammenarbeit mit dem Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, Handelskammer und in beratender Funktion zwischen den Wirtschaftspartnern und Landesrat Achammer einige Schwerpunkte festgelegt.Einer dieser Schwerpunkte ist junge Menschen nach der Matura und Mittelschule abzuholen, jungen Leuten, die eine Kochlehre machen möchten, die Vorzüge einer praktischen Ausbildung schmackhaft zu machen, mit dem Ziel, die höchste Qualifikation, den Meistertitel, zu erreichen. Auch der Frage entgegen zu wirken: „Was bringt mir der Meistertitel überhaupt?“ Hier streben wir eine vertiefende Zusammenarbeit mit dem HGV an. Bei der Gleichstellung des Meisters mit dem Bachelor möchten wir vermehrt dahinter sein, dass diese nicht nur auf dem Papier besteht, sondern sich auch wirtschaftlich bemerkbar macht. Auch die Sichtbarkeit der Meister insgesamt möchten wir durch Besuche in den Meisterbetrieben und Vorstellung der Meisterausbildung in Schulen und Universitäten verbessern. Geplant sind zudem Treffen mit allen Verbandsspitzen, damit sie zukünftig unterstützend ihre Mitglieder betreuen und sensibilisieren, wie wichtig der Meister ist. Diese Ziele (einige davon wurden aufgezeigt) gilt es nun in Zukunft anzugehen und nach Möglichkeit umzusetzen.
Hier ersuche ich alle Küchenmeister und Küchenmeisterinnen sich beim Meisterbund als Mitglied zu registrieren. Je mehr Mitglieder wir im Bereich Gastronomie sind, umso mehr Gewicht haben wir beim Umsetzen unserer Ziele. Als gewählter Vertreter für die Gastronomie habe ich auch mehr Unterstützung beim Vorbringen von Wünschen und Ideen. Gern könnt ihr mich auch direkt kontaktieren, wenn es Fragen oder Anregungen zum Meistertitel oder Meisterbund gibt.
Anfrage an: koehneandreas@rolmail.net
Meisterliche Grüße
KM Andreas Köhne
Vize-Obermeister/sd