Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Stiefmütterchen und Hornveilchen

Zaubern Sie Ihren Gästen ein Lächeln ins Gesicht, indem Sie das Essen mit anmutigen Blüten bunt dekorieren. Eine blumige Garnierung passt zu allen Gelegenheiten, von Apero bis Dessert, vom schlichten Snack bis zum opulenten Buffet, in der bodenständig-traditionellen Küche bis zur höchsten Elite der Kochkunst. Stiefmütterchen und Hornveilchen drängen sich dafür geradezu auf.
Foodstyling vom Feinsten
Das legendäre Petersiliensträußchen, die klassische Zitronenscheibe oder Tomatenrose mit Basilikumblattpaar werden als Tellergarnitur wohl kaum aussterben. Doch um Interesse zu wecken und Appetit anzuregen, wollen Speisen inszeniert sein, um großartig zu wirken und bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Denn: das Auge isst doch immer mit! Was kann da geeigneter erscheinen, als das Essen im wahrsten Sinn des Wortes aufblühen zu lassen - mit Blüten, die viel mehr als nur optisch attraktiv wirken.
Mehr als ein Augenschmaus
Ob wild oder kultiviert, Stiefmütterchen gehören völlig zu Recht zu den beliebtesten essbaren Blumen. Obwohl oder weil sie keinen ausgeprägten Eigengeschmack wie etwa Kapuzinerkresseblüten haben, blicken sie einem mit ihren liebenswerten Blütengesichtern stets verlockend an - wer kann da widerstehen? Nicht umsonst heißen Stiefmütterchen auch Liebgesichtchen. Und die Volksnamen Denkanmich oder Gedenkemein (franz. Pensée) lassen anklingen, was eine Blütengarnitur mit ihnen bewirken kann, nämlich das Essen unvergesslich werden zu lassen.
Flower Power
Ob klein oder groß, mit Stiefmütterchen gibt man Gerichten nicht nur einen blumigen Look, sondern bedient auch Trends wie Regionalität, Nachhaltigkeit, Healthy Food und Effizienz. Regionalität, weil wilde Stiefmütterchen direkt auf Südtiroler Wiesen wachsen oder in Bio-Qualität in der Gärtnerei gegenüber produziert werden können. Nachhaltigkeit, weil auf heimische Gewächse aufmerksam gemacht und damit deren Schutz gefördert wird. Healthy Food, weil die blumige Rohkost auch Heilkost ist, denn Stiefmütterchen gelten als blutreinigend und stoffwechselanregend. Effizient erweisen sie sich in der Küche, weil oft schon eine einzelne Blüte, kurz vor dem Servieren aufgelegt, mehrere komplizierte Handgriffe des Dekorierens ersetzen, zumindest sehr geschickt ergänzen kann.
Farbenspiele
Sie möchten Ihr Gericht mit gelben und violetten Farbtupfern erweitern, Zitrone und Aubergine passen jedoch nicht? Dann vollenden Sie die Komposition Ihres Speisenarrangements mit Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) und Wilden Stiefmütterchen (Viola tricolor). Sollen noch andere Farben ins Spiel kommen, bieten sich die unzähligen Sorten der Gartenstiefmütterchen (Viola x wittrockiana) oder Hornveilchen (Viola cornuta) an, die es in allen Schattierungen von weiß, gelb, orange über rot und blau bis lila gibt, sowohl ein- bis mehrfarbig. Man kann sie auch in gut sortierten Märkten kaufen oder beim Großhandel bestellen - eine Schale Stiefmütterchen-Blüten. Aber um wieviel origineller sind selbst gepflückte oder gezogene Stiefmütterchen. Die können dann sogar noch die Beete und Balkonkästen, Pflanzschalen und Tischgefäße zieren.
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin

www.pflanzenlust-blog.de
www.kuechen-rendezvous.de

Von der Der Jugend für die Zukunft

The Mountain Chef unplugged

Jugendkochwettbewerb in luftiger Höhe
Das Küchenteam der Lackner Stubn mit Küchenchef Armin Gruber, Jessica Geiser, Stefanie Rieper, Antonia Stampfl und Davide Antochi (v.l.)
Am Sonntag, 23. Juni stand auf der Schwemmalm im Ultental ein besonderes Kochevent auf dem Programm: „The Mountain Chef unplugged“.
Patrick Schölzhorn
Das Rezept für einen Wettbewerb der besonderen Art ist mittlerweile altbekannt: fünf Holzherde, fünf Jungköche und fünf Taschen voll mit Lebensmitteln aus dem Ultental und aus dem Rest von Südtirol. Mehr brauchte es nicht für „The Mountain Chef unplugged“. Unter dem Motto „echt guat kochen“ veranstaltete das Ski- und Wandergebiet Schwemmalm bereits zum vierten Mal gemeinsam mit dem Südtiroler Köcheverband den einzigartigen Wettbewerb für Südtiroler Jungköche. Die Teilnehmer müssen mit Holzherden statt Konvektomaten vorliebnehmen, ihre Handwerkskunst ohne technische Hilfsmittel unter Beweis stellen und mit ihrer Kreativität punkten. Die diesjährige Ausgabe startete um 7.30 Uhr mit der Übergabe der Warenkörbe, die reich gefüllt waren mit Qualitätsprodukten aus Südtirol, insbesondere aus dem Ultental. Zusammengestellt wurden diese vom Organisationsteam und erst am Wettkampftag selbst den Kandidaten und der Kandidatin vorgestellt. Mit den zur Verfügung gestellten Produkten galt es, ein Gericht zu kochen und insgesamt sechs Portionen anzurichten, davon drei Präsentationsteller für die hochkarätige Jury. Deren Vorsitz übernahm KM Andreas Köhne, zudem wählten Sternekoch Manfred Kofler vom Restaurant Culinaria im Farmerkreuz (Dorf Tirol) und Haubenkoch Burkhart Bacher vom Restaurant Kleine Flamme in Sterzing den Gewinner aus. Um 12.30 mussten die Teilnehmer und Teilnehmerin ihre Gerichte abgeben.
Der Aperitif vom Apfelhotel Torgglerhof, Saltaus, mit Christian Pircher
Passend zu den Gerichten wurden ausgewählte Weine der Kellerei Meran-Burggräfler, Biere der Spezialbrauerei Forst und Destillate der Brennerei Pircher gereicht sowie Produkte von Ultner Produzenten. Bezirksobmann Armin Gruber und sein Team von der Lackner Stubn in Algund bekochten die Gäste, darunter auch die Sieger und Siegerinnen der vergangenen drei Jahre - Andreas Schwienbacher (2016), Antonia Stampfl (2017) und Christa Kofler (2018). Ein besonderer Dank geht auch an SKV-Partner Wörndle Interservice für die Sponsorisierung der Qualitätsprodukte.
Besonders erfreut über den Erfolg zeigten sich die Initiatoren der Koch-Challenge rund um den SKV-Teamchef und langjährigen Bezirksobmann Philipp Hafner, die Verantwortlichen des Ski- und Wanderparadieses Schwemmalm und des Ultner Tourismusverbands sowie SKV-Geschäftsführer Reiner Münnich.
SKV-Redaktion/sd