Young Chefs
Junge Kochkunst auf höchstem Niveau

Der Südtiroler Köcheverband - SKV ehrt die Besten des Jahres

Wenn Leidenschaft auf Handwerk trifft und Talent durch harte Arbeit veredelt wird, entstehen kulinarische Karrieren, die beeindrucken.
Die besten Südtiroler Kochlehrlinge des Schuljahres 2024/25 – FOTO: Fabian Putzer
Die besten Südtiroler Kochlehrlinge des Schuljahres 2024/25
Daniela Wurzer
aus Ratschings
Lehrbetrieb: Hotel Anett, Ratschings – Gasteig
Nina Blasbichler
aus Terenten
Lehrbetrieb: Hotel Langgenhof, Bruneck
Hannah Tscholl
aus St. Michael / Eppan
Lehrbetrieb: Gartenhotel Moser, Eppan an der Weinstraße
Leonhart Thorolf Andergassen
aus Sterzing
Lehrbetrieb: Hotel Rainer, Jaufental
Anton Marth
aus St. Leonhard in Passeier
Lehrbetrieb: Romantikhotel Oberwirt, Marling
Daniel Vent
aus Naturns
Lehrbetrieb: Restaurant Weinberghof, Naturns
Im Rahmen der 54. Mitgliederversammlung des Südtiroler Köcheverbandes - SKV wurden auch heuer wieder die besten Kochlehrlinge Südtirols des Jahres 2025 geehrt – eine Tradition, die bereits zum 32. Mal die herausragenden Leistungen junger Köchinnen und Köche würdigt.
Die Ehrung nahm niemand Geringerer als Landeshauptmann a.D. Luis Durnwalder gemeinsam mit SKV-Präsident Patrick Jageregger vor. Beide betonten auf Nachfrage den hohen Stellenwert der gastronomischen Ausbildung in Südtirol und das Engagement des SKV, der sich seit Jahrzehnten für Qualität, Weiterbildung und Nachwuchsförderung starkmacht.
„Unsere jungen Köchinnen und Köche sind Botschafter der Südtiroler Esskultur – sie tragen unser kulinarisches Erbe in die Zukunft“, so Landeshauptmann Kompatscher in seiner Videobotschaft. Präsident Jageregger hob die Bedeutung der Lehrbetriebe hervor: „Ohne die engagierten Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben wäre diese Exzellenz nicht möglich. Sie sind das Fundament unserer Kochkultur.“
Mit ihrer hervorragenden Leistung bei der Lehrabschlussprüfung im Jahr 2025 haben sich diese sechs Nachwuchstalente an die Spitze ihrer Zunft gesetzt. Sie stehen exemplarisch für eine Generation, die traditionelle Kochkunst mit modernem Denken, Nachhaltigkeit und Kreativität verbindet.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung konnten die jungen Köchinnen und Köche gemeinsam mit Ausbildern, Familien und Vertretern des Verbandes auf ihre Erfolge anstoßen.
Der Südtiroler Köcheverband - SKV gratuliert herzlich und wünscht den Preisträgerinnen und Preisträgern alles Gute für ihre berufliche Zukunft – möge sie geprägt sein von Genuss, Leidenschaft und Erfolg!
red / pj

Young Chefs

Mit Herz und Zucker

Vivien Patscheider über ihre Leidenschaft für Desserts, Teamgeist und das Glück, mit Süßem Freude zu schenken
FOTO: Marion De Carli
VIVIEN PATSCHEIDER
Jahrgang
2006
Herkunft
Graun, Langtaufers
Ausbildung
2022 Kochausbildung LBS Savoy Meran
Kochlehre (3 Jahre) im Hotel Langtaufererhof
Seit 2025 Patisserie im „Das Gerstl Family Retreat“ in Reschen
Im KURZPORTRAIT
Lebensmotto?
In der Küche zählt nicht nur das Rezept, sondern das Herz, das mitkocht.
Lieblingsort?
Da, wo ich mit meiner Familie und meinen Freunden lachen, essen und genießen kann.
Position - Posten?
Patisserie
Lieblingsmenschen?
Am wichtigsten sind mir meine Familie und meine Freunde, die mich stets unterstützen und motivieren.
Lieblingslebensmittel?
Butter, Zucker, Sahne und Schokolade – die Grundzutaten für jedes gute Dessert.
Lieblingsgericht?
Mamas Kaiserschmarrn mit frischen Preiselbeeren aus Langtaufers.
Was ist für mich kochen?
Ich liebe es, aus einfachen Zutaten etwas Besonderes zu machen und Menschen damit eine Freude zu bereiten.
Persönliches Zitat?
„Manchmal ist ein Lächeln die wichtigste Zutat“
Über mich
Ich bin in Langtaufers aufgewachsen, umgeben von Bergen, und habe dort meine Kindheit verbracht. Schon als Kind liebte ich es, mit meiner Mama in der Küche zu stehen. Dort habe ich meine ersten Speckknödel gedreht – aber vor allem liebte ich es, Süßspeisen zuzubereiten. Ein Hobby, das seinen Anfang nahm und mich bis heute begleitet.
Nougatmousse | Haselnusscrumble – FOTO: Claudio Prantl
Nach der Mittelschule stand ich vor einer wichtigen Entscheidung: weiter studieren oder doch einen Beruf erlernen? Schon früh wusste ich, dass meine große Leidenschaft dem Kochen und besonders den Süßspeisen gilt. Deshalb entschied ich mich für eine Ausbildung als Köchin.
Meine Lehre absolvierte ich im Langtauferer Hof in meinem Heimatdorf Langtaufers. Dort lernte ich viel von meinem Lehrmeister – handwerkliche Fähigkeiten, Präzision und die Freude am Kochen. Doch meine wahre Leidenschaft liegt im Backen und in Desserts. Dieses Talent und die Liebe zum Detail wurden mir von meiner Mutter weitergegeben, die selbst gerne backt und mit viel Liebe köstliche Leckereien zubereitet.
Nach meinem Abschluss erhielt ich die Möglichkeit, in der Patisserie im „Das Gerstl Family Retreat“ am Reschenpass zu arbeiten, worüber ich sehr dankbar bin. Hier kann ich meine Kreativität voll ausleben und Gäste mit liebevoll gestalteten Desserts begeistern. Wichtig ist mir dabei vor allem, mit frischen und regionalen Zutaten zu arbeiten – ganz im Sinne der Philosophie des „Gerstl Family Retreat“. So kann ich große und kleine Menschen glücklich machen.
Ich betrachte das Kochen nicht nur als Beruf, sondern als Leidenschaft. Ich liebe es, Neues auszuprobieren und Rezepte zu verfeinern. Mein Ziel ist es, mich ständig weiterzuentwickeln und immer wieder neue Kreationen zu erschaffen. Für mich ist jedes Dessert ein kleines Stück Glück, das ich gerne weitergebe. Mit sehr viel Leidenschaft bin ich bei meiner Arbeit, weil ich den Gästen mit meinen süßen Kreationen Freude bereiten möchte.
Was bedeutet „Genuss“ für dich persönlich – und wie versuchst du, dieses Gefühl auf den Teller zu bringen?
Für mich bedeutet Genuss Freude und Glück. Mit frischen Zutaten, Farben, Formen und Aromen versuche ich, dieses Gefühl auf jeden Teller zu bringen und die Gäste mit meinen Desserts zu begeistern.
In der Küche geht’s oft heiß her – wie bewahrst du dir deinen Teamgeist und deine gute
Laune im Stress?
Ich versuche immer ruhig und fokussiert zu bleiben. Dabei erinnere ich mich daran, dass wir alle im Team das gleiche Ziel haben: ein gutes Ergebnis für unsere Gäste. Im Stress konzentriere ich mich auf meine Aufgaben, unterstütze aber trotzdem meine Arbeitskollegen, wo ich kann. Denn wenn man zusammenhält, läuft alles gleich viel besser.
Was möchtest du jungen Menschen sagen, die gerade überlegen, eine Kochlehre zu beginnen?
Eine Kochlehre ist nicht immer leicht – sie fordert Disziplin, Durchhaltevermögen und Liebe zum Detail. Aber sie fördert auch Kreativität, Teamgeist und das schöne Gefühl, den Gästen eine Freude zu machen. Man lernt jeden Tag etwas Neues und entwickelt sich ständig weiter. Wichtig ist, mit Herz dabei zu sein und jede Kritik anzunehmen, denn daraus kann man nur wachsen. Wenn jemand wirklich Leidenschaft dafür hat: DANN MACH ES!
red / pj