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Das Winzer-Ehepaar Theiner vom Schloss Plars

Quereinsteiger: Entschlossenheit und Mut als Schlüssel zu neuen Möglichkeiten – ein Bericht und Interview
Irene und Andreas Theiner haben ihren Weinbau erfolgreich etabliert. – FOTO: © Alex Filz / Bozen
Irene und Andreas Theiner in Algund haben einen beeindruckenden Weg in der Weinwelt eingeschlagen. Ursprünglich aus anderen Berufen – Andreas als Bankangestellter und Irene in der Modebranche – haben sie sich als Autodidakten in die Welt der Winzer eingearbeitet. Ihr Ansatz des „learning by doing“ hat ihnen neue Perspektiven und eine tiefe Leidenschaft für das Winzerhandwerk eröffnet.
Seit der Übernahme des Weinguts im Jahr 2004, dessen Ursprünge bis 1357 zurückreichen, bereichern sie das Erbe mit frischem Enthusiasmus und innovativen Ideen. Wie Andreas’ Vater in den 1960er Jahren mit dem Anbau von Äpfeln begann, konzentriert sich das Ehepaar Theiner nun auf die Weinproduktion.
Die wichtigsten Weinsorten des Weinguts umfassen Weißburgunder, Sauvignon, Vernatsch, Merlot und Lagrein. Diese Vielfalt spiegelt nicht nur die Qualität der lokalen Trauben wider, sondern auch das Streben des Ehepaars, exzellente Weine zu kreieren. Beide sind ausgebildete Sommeliers und bringen ihr umfangreiches Wissen in die Produktion und Vermarktung ihrer Weine ein.
Andreas und Irene sind auch Gastwirte, was ihnen eine einzigartige Verbindung von Weinbau, kulinarischem Genuss und Gastfreundschaft ermöglicht. In ihrem B&B legen sie Wert auf saisonale und heimische Produkte, um ein authentisches Geschmackserlebnis zu bieten. Diese Kombination aus erlesenem Wein und regionaler Küche rundet das Erlebnis auf Schloss Plars ab und lädt ein, die Region mit allen Sinnen zu entdecken.
Die Theiners haben aus ihrer Leidenschaft für den Weinbau einen erfolgreichen Betrieb entwickelt. Ihre Reise von Quereinsteigern zu Winzern zeigt Entschlossenheit und Lernen durch Erfahrung. Mit Hingabe und Engagement für Qualität haben sie das Weingut modernisiert und den Weintourismus in ihrer Region belebt.
Um mehr über ihre Reise und die Auswirkungen ihrer Arbeit auf die Weinbranche sowie die Verbindung von gutem Wein und Kulinarik zu erfahren, werfen wir einen Blick auf das Interview mit dem Ehepaar Theiner.
Wie seht ihr die Rolle von Wein in der modernen Gastronomie und welche Trends beobachten Sie derzeit in der Verbindung von Speisen und Weinen?
Wein wird auch in Zukunft einen wichtigen Bestandteil des gastronomischen Erlebnisses ausmachen. Derzeit ist der Trend zu leichteren Weinen zu beobachten, sowohl bei Rot- als auch bei Weißweinen. Viele suchen nach unkomplizierten, gut trinkbaren Weinen, die sich gut mit verschiedenen Speisen kombinieren lassen.
Welche besonderen Eigenschaften oder Merkmale Ihres Weins machen ihn zu einer idealen Ergänzung für die Gastronomie?
Alle unsere Weine haben einen eigenständigen Charakter und zeigen eine angenehme Leichtigkeit. Wir legen großen Wert auf Frische und Saftigkeit. Sie spiegeln das Terroir des Meranerlandes hervorragend wider.
Welche Herausforderungen sehen Sie für Winzer, die ihre Weine im Gastronomiebereich etablieren möchten?
Aktuell ist die Nachfrage nach Wein rückläufig, wobei Rotweine schwieriger zu verkaufen sind als Weißweine. Daher müssen wir als Winzer noch mehr eigenständige Weine mit einem klaren Profil kreieren. Kleine Winzer können nur mit speziellen Weinen erfolgreich sein. Ein guter Austausch und persönlicher Kontakt zwischen Winzer und Gastronom sind dabei entscheidend.
Könnt ihr uns von einem besonderen Moment oder einem Erfolgserlebnis erzählen, bei dem euer Wein in einem Restaurant außergewöhnlich gut aufgenommen wurde?
Das Weingut Theiner kooperiert erfolgreich mit Restaurants, um authentische Geschmackserlebnisse zu schaffen, indem regionale und saisonale Produkte genutzt werden. Ein Beispiel dafür ist das Restaurant „Kuppelrain“, das unsere Weine seit längerer Zeit bezieht. Wir schätzen das wertvolle Feedback von Hausherrin und Sommelière Sonya sehr. Als sie uns bat, eine Spezialfüllung unseres Sauvignons „Marzan“ in drei-Liter-Flaschen anzubieten, waren wir darüber sehr erfreut und dankbar.
Solche Partnerschaften zwischen Weingut und lokalen Restaurants sind entscheidend, um das gastronomische Erlebnis zu bereichern. Wenn Köch:innen und Sommeliers eng zusammenarbeiten, können wir gemeinsam die Wein- und Speisenkombinationen optimieren und den Gästen unvergessliche kulinarische Erlebnisse bieten.
sm / red

Young Chefs
Bastian Rechenmacher

Kreativität auf dem Teller

Ein junger Koch auf der Suche nach Geschmack, Leidenschaft und seinem eigenen Stil
Bastian Rechenmacher – FOTO: Südtiroler Köcheverband - SKV
Zur PERSON
Bastian Rechenmacher, geboren 2006 in Latsch im Vinschgau und aufgewachsen in Martell, hat 2023 seine Kochausbildung an der Landesberufsschule Savoy in Meran abgeschlossen.
Seine berufliche Laufbahn begann er im Das Gerstl Alpine Retreat, wo er acht Monate lang praktische Erfahrungen sammelte.
Seit 2024 ist er als Saucier im Piris Jagdhof – Dolce Vita Experience in Latsch tätig.
Während seiner Ausbildung erwarb Bastian wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten, die er auch auf dem elterlichen Bauernhof im Martelltal erlernte.
Er strebt danach, sich kontinuierlich in seiner beruflichen Laufbahn zu verbessern.
Im KURZPORTRAIT
Lebensmotto?
Eppes Geils! Kochen ist für mich die Möglichkeit, kreativ zu sein und meine Persönlichkeit in den Kreationen widerzuspiegeln.
Lieblingsort?
Egal wo, Hauptsache mit der Familie oder meinen engsten Freunden.
Beruf: Posten?
Koch, aktuell Saucier.
Lieblingsmenschen?
Meine Familie und enge Freunde, die immer hinter mir stehen.
Lieblingslebensmittel?
Frische Lebensmittel von lokalen Produzenten, und was nie fehlen darf, ist die Butter.
Lieblingsgericht?
Schwierig. Aber eine Carbonara geht immer!
Was ist für mich kochen?
Kochen ist eine Mischung aus Kreativitätund Handwerk. Es bedeutet, mit Geschmack und Gefühl Menschen Freude zu bereiten.
Über mich
Ich hatte das Glück, meine Kindheit auf einem Bauernhof im Martelltal zu verbringen, was meine starke Naturverbundenheit geprägt hat. Meine Mutter, eine sehr starke Persönlichkeit, vermittelte mir die Liebe zum Kochen, sobald ich auf den Beinen stehen konnte. Dort sammelte ich meine ersten Erfahrungen in der Küche und half schon früh beim Zubereiten von Speisen. Diese Begeisterung für das Kochen ist mir bis heute erhalten geblieben.
Auf dem Hof bauten wir alles selbst an und hielten einige Kühe. Diese Umstände förderten meine enge Beziehung zur Natur und zu einheimischen Produkten. Die Erlebnisse auf dem Bauernhof lehrten mich die Bedeutung von Frische und Qualität in der Gastronomie. Ich schätze Produzenten, die viel Liebe in ihre Arbeit stecken, denn sie sind authentisch und genießen die Produkte, die sie selbst erzeugen. Ihr Engagement für Qualität und Nachhaltigkeit spiegelt sich in den Lebensmitteln wider, die sie anbieten.
Ich bin überzeugt, dass die Südtiroler Küche eine der spannendsten Küchen ist, da hier rustikale und mediterrane Einflüsse harmonisch kombiniert werden. Klassische Gerichte werden neu interpretiert und verleihen der Küche eine einzigartige Vielfalt.
Mein Hauptziel ist es, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln und den Küchenmeister zu erlangen, und den Bezug zur Natur und zu regionalen Produkten zu wahren, um Frische und Gesundheit zu gewährleisten.
Ein weiteres Ziel ist es, später als Lehrer tätig zu sein, da ich gerne Wissen weitergebe. Ich liebe die Natur und die Zeit mit Freunden, auch wenn ich als Koch oft wenig Freizeit habe. Mein Wunsch ist es, in der Branche zu bleiben, mich stetig weiterzuentwickeln und meinen eigenen Stil zu finden – einen Stil, der Kreativität und Geschmack vereint.
Warum der Beruf Koch?
Der Beruf des Kochs ist für mich eine Leidenschaft. Auch wenn die Arbeit oft herausfordernd ist, liebe ich es, mit meinen Händen etwas zu schaffen, das Menschen glücklich macht. Ich möchte mein Feingefühl auf den Teller bringen und sichtbar machen, indem ich jedem Gericht eine persönliche Note verleihe. Jeder Tag ist anders, und am Ende des Tages stolz auf das zu sein, was ich erreicht habe, ist ein unvergleichliches Gefühl.
Ein Rezept finden Sie auf der Webseite des SKV
sm / red