Aktuell

Verabschiedung einer Visionärin

Die bemerkenswerte Reise einer inspirierenden Führungspersönlichkeit, die nicht nur die Landesberufsschule für das Gastgewerbe "Savoy" in Meran nachhaltig geprägt hat, sondern auch stets als leidenschaftliche Unterstützerin des Südtiroler Köcheverbandes - SKV agierte.
Die Kraft des Dialoges, Direktorin Beatrix Kerschbaumer Sigmund mit KM Andreas Kühne – FOTO: LPA Bernhard Aichner

Beatrix Kerschbaumer Sigmund, die geschätzte Direktorin der Landesberufsschule für das Gastgewerbe Savoy in Meran, schlägt nun neue Wege ein. Nach vielen Jahren engagierter Führung – zunächst als geschäftsführende Direktorin und ab 1999 in der Rolle der Schulleiterin – hat sie unermüdlich für die Entwicklung und das Wohl ihrer Schüler:innen sowie des gesamten Schulteams gearbeitet.
Unter ihrer Führungskraft hat die LBS Savoy neue Maßstäbe in der ganzheitlichen Bildung gesetzt. Sie förderte nicht nur die individuellen Fähigkeiten der Oberschüler:innen, sondern vermittelte auch ein starkes Gefühl für gesellschaftliche Verantwortung. Mit ihren innovativen pädagogischen Ansätzen ermutigte sie ihr Umfeld zu kritischem Denken und zur Zivilcourage. Besonders bemerkenswert ist die Integration von Schule und Alltag, die durch die Leitung des schuleigenen Heims verwirklicht wurde. Hier wurden Lernen und Leben in einer harmonischen Umgebung miteinander verbunden.
Der Führungsstil der Direktorin zeichnete sich durch Teamorientierung, Engagement und Innovationsfreude aus. Ihre Offenheit für neue Lernformen hat die LBS Savoy kontinuierlich weiterentwickelt und zu einem Ort des kreativen und interaktiven Lernens gemacht. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement für den Südtiroler Köcheverband - SKV. Sie unterstützte den Verband bei zahlreichen Veranstaltungen und Events, wodurch sie nicht nur zur Förderung der Berufsbildung beitrug, sondern auch ein starkes Netzwerk zwischen regionalen und internationalen Partnern aufbaute. Ihre Organisation und Leitung von Schulveranstaltungen, wie den Diplomverleihungen, haben immer wieder die Bedeutung von Berufsethik und persönlichem Engagement unterstrichen.
Mit ihrer Verabschiedung hinterlässt die Direktorin nicht nur eine Lücke, sondern auch ein Erbe, das in den Herzen aller Schüler:innen und der Lehrerschaft weiterleben wird. Die Landesberufsschule und der Südtiroler Köcheverband - SKV danken Frau Kerschbaumer Sigmund für ihren großen Einsatz und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Sie wird immer ein Teil der LBS Savoy und SKV-Familie bleiben.
red

Richtiges Handeln

Sicher kochen mit Wildpilzen

Wie Südtirols Kontrollstellen Vergiftungen verhindern – und was Küchenchefs wissen müssen.
Foto: Pixabay
Südtirols Wälder gelten als Schatzkammer für Pilzliebhaber. Doch wo kulinarische Vielfalt lockt, lauert auch Gefahr: Die Region verzeichnet eine der höchsten Pilzvergiftungsraten im Alpenraum. Besonders betroffen sind Tourist:innen – laut Daten des Südtiroler Sanitätsbetriebs (SABES) machen sie rund 62 Prozent der dokumentierten Fälle aus.
Hauptursache sind Verwechslungen zwischen beliebten Speisepilzen wie Steinpilzen und tödlich giftigen Arten wie dem Grünen Knollenblätterpilz. Für Küchenprofis mit Ambitionen zur regionalen Wildsammlung wird das zur ernstzunehmenden Herausforderung – nicht zuletzt aus haftungsrechtlicher Sicht.
Tägliche Kontrolle: Über 200 Pilzproben in der Saison
Die mykologische Kontrollstelle des SABES analysiert während der Pilzsaison täglich mehr als 200 Proben. „Eine professionelle Kontrolle kann das Risiko einer Vergiftung um bis zu 93 Prozent senken“, betont ein Sprecher der Einrichtung. Besonders im Zuge des gastronomischen Wildpilz-Trends setzen immer mehr Betriebe auf geprüfte Ware oder eine enge Zusammenarbeit mit zertifizierten Sammler:innen.
Klimarisiko: Föhn beeinflusst Pilzdynamik
Ein oft unterschätzter Faktor ist der Föhn: Der trockene Alpenwind kann das Mikroklima verändern, die Pilzentwicklung beschleunigen und möglicherweise die Konzentration giftiger Inhaltsstoffe begünstigen. Für Küchenchefs bedeutet das: Pilzkenntnis allein reicht nicht – regionale Umweltfaktoren müssen mitbedacht werden.
Was tun im Ernstfall?
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einer Vergiftung, zählt jede Minute.
Folgende Maßnahmen gelten laut SABES als medizinischer Standard:
Notruf 112 wählen und genaue Informationen zu Symptomen, Verzehrzeit und Pilzart angeben.
Keine Hausmittel wie Milch oder Salzwasser verabreichen.
Aktivkohle nur auf ärztliche Anweisung verabreichen – idealerweise innerhalb der ersten Stunde.
Pilzreste sichern oder fotografieren, um die Identifikation zu erleichtern.
Symptome beobachten (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel) und dem Rettungspersonal melden.
Giftinformationszentrum kontaktieren und weitere Empfehlungen einholen.
Fortbildung empfohlen: SABES bietet Workshops und digitale Bestimmung
Für Gastronom:innen bietet die Kontrollstelle kostenlose Schulungen zur sicheren Pilzverwendung an. Auch eine digitale Bestimmung anhand von Fotos ist möglich.
Hier können Sie das A4 Plakat herunterladen